Bluescreens oder willkürliche Bildfehler in Windows FehlerbeseitigungBluescreens und andere zufällig auftretende Probleme können eine Reihe von Gründen haben. Manchmal kann die Fehlermeldung bzw. der erwähnte Treiber im Bluescreen bereits auf die Ursache hinweisen – aber manchmal sind die Meldungen nicht besonders eindeutig. Auch willkürliche Bildfehler in Windows (Artefakte, Störungen) müssen nicht unbedingt am Bildschirm oder der Grafikkarte liegen, da die integrierten Grafikeinheiten von Intel und AMD den Arbeitsspeicher als Grafikspeicher nutzen. Es folgen daher ein paar allgemeine Tipps, wie man bei solchen Problemen Schritt-für-Schritt vorgehen sollte: Falls im BIOS, im Control Center oder über Drittsoftware ein Undervolting (Core Voltage Offset) vorgenommen wurde, deaktiviere dies bitte (auf Null setzen). Führe ein BIOS-Update durch. Führe einen BIOS-Reset durch (Defaults laden und speichern). Stelle sicher, dass alle Treiber korrekt installiert sind – zumindest dass es keine gelben Ausrufezeichen im Geräte-Manager gibt. Stelle sicher, dass keine System- oder Tuningsoftware oder Treiber von Drittanbietern geladen ist. Öffne den Laptop (siehe FAQ-Kategorie „Wartung“) und entferne beide RAM-Module. Stecke eines der beiden RAM-Module ordentlich wieder ein. Betreibe den Laptop eine Weile lang probehalber mit nur einem einzigen RAM-Modul um zu sehen, ob die Bluescreens oder willkürlichen Bildfehler dadurch verschwinden. Ziehe eine saubere Neuinstallation von Windows in Erwägung. Führe außerhalb von Windows einen vollständigen Check beider RAM-Module mit MemTest86 durch (gebootet von USB-Stick). Anleitung für MemTest86 zum Testen von ArbeitsspeicherUm das System mit MemTest86 zu prüfen, befolge bitte diese Schritte: Lade die kostenfreie Version MemTest86 hier herunter: https://www.memtest86.com/download.htm (Die Pro-Version wird für den Zweck eines End-Anwenders nicht benötigt, muss also nicht gekauft werden). Es wird eine Datei namens „memtest86-usb.zip“ heruntergeladen. Entpacke diese in einen neuen Unterordner. Schließe einen USB-Stick an den Laptop an. Stelle sicher, dass sich drauf keine wichtigen Daten darauf befinden. Mit den nächsten Schritten werden alle Daten auf diesem USB-Stick gelöscht! Führe im ausgepackten Ordner das Programm imageUSB.exe aus und bestätige die Administrator-Abfrage. Es öffnet sich eine Bedienoberfläche (siehe Screenshot). Bestätige den Laufwerksbuchstaben des entleerten USB-Sticks. Klicke auf die Schaltfläche „Write“ (Schreiben) und lese und bestätige die folgenden Bildschirmanweisungen. Sobald der USB-Stick erfolgreich eingerichtet wurde, führe einen Windows-Neustart durch und halte währenddessen die F2-Taste gedrückt, um in das BIOS-Setup zu gelangen. Vergewissere dich, dass das Netzteil des Laptops eingesteckt und an eine externe Stromversorgung angeschlossen ist. Bei einigen Laptops muss zum Booten von USB zunächst „Fast Boot“ deaktiviert werden. Bei den meisten Laptops muss auch „Secure Boot“ deaktiviert werden, um MemTest86 zu starten. Suche und deaktiviere daher „Secure Boot“ und „Fast Boot“ im BIOS-Setup. Weitere Optionen müssen nicht geändert werden. Das Aktivieren von CSM bzw. der Legacy Mode sind für moderne Versionen von MemTest86 nicht mehr erforderlich. Beende das BIOS-Setup mit „Save & Reset“. Halte während des Neustarts die Taste F10 (XMG FUSION 15) bzw. F7 (alle anderen XMG-Laptops) gedrückt, um das folgende Boot-Medium auszuwählen. Wähle aus dem folgenden Menü das USB-Laufwerk aus. MemTest86 wird automatisch gestartet und beginnt mit dem Test (siehe Screenshot). Falls ein Fehler erkannt wird, mache bitte ein Bildschirmfoto (z.Bsp. mit dem Handy) für eine spätere Kontaktaufnahme mit unserem Support. Fall der erste Durchlauf (Pass: 1 / 4) ohne Fehler abschließt, ist die Wahrscheinlichkeit recht groß, dass auch in den folgenden Durchläufen keine weiteren Fehler auftreten. Man könnte den Test dann abbrechen und mit Strg+Alt+Entf neu starten. Im Zweifelsfall kann man den Test aber auch mal über Nacht mit mehreren Durchläufen durchführen. Hinweis: Bei einem typischen Gaming-Laptop verbraucht MemTest86 ca. 100 Watt an der Steckdose. Das ist zwar nicht wenig, aber deutlich weniger als die meisten Gaming- oder andere Volllast-Szenarien. Eine Dauerlauf über Nacht ist daher bei adäquater Kühlung kein Problem.Was tun, wenn MemTest86 Fehler festgestellt hatNicht immer sind Abstürze oder MemTest86-Fehler auf tatsächlich defekte Module zurückzuführen. Falls eines der Module z.Bsp. einfach nur schlechten Kontakt hat, kann es auch helfen, die Module einmal zu entfernen und ordentlich wieder einzusetzen. Hinweise zum Öffnen des Laptops befinden sich in der FAQ-Kategorie „Wartung“.Falls MemTest86 tatsächlich Fehler gefunden haben sollte und sich diese auch nicht durch eine erneute Assemblierung der Module beseitigen lassen, kann du als nächstes versuchen, beide Speichermodule einzeln zu testen. Entferne eines der beiden Module und führe erneut einen Durchlauf mit MemTest86 durch. Wenn die Fehler nur bei einem der Module auftreten, versuche dasselbe Modul noch einmal in dem anderen (leeren) RAM-Steckplatz. Wenn dasselbe Modul bei der Einzelprüfung in beiden RAM-Steckplätzen Fehler anzeigt, ist es möglicherweise tatsächlich defekt. In diesem Fall können wir es über unseren Vorabtausch-Service auswechseln, ohne den kompletten Laptop einzusenden.Alles wieder auf NullVergiss bitte nach Abschluss dieser Tests nicht, die geänderten BIOS-Einstellungen rückgängig zu machen. Gehe dazu zurück ins BIOS-Setup (F2) und lade ggf. die Defaults erneut, aktiviere Fast Boot evtl. erneut und speichere alles wieder mit Save & Exit.